Lebenswelten Naturpark-Saunalandschaft

Lebenswelt Streuobst

Der Name Hirschbirne leitet sich von „Hiascht“ (Mundart für Herbst) ab. Der Herbst ist die Zeit der Ernte. Zahlreiche Sonnenstunden haben das Obst reifen lassen. Nun gilt es täglich die Hirschbirnen einzusammeln und einzumaischen. Die „Kunst des Schnapsbrennens“ erfordert viel Erfahrung und Geduld. Gepresst ergeben die Hirschbirnen einen wohlschmeckenden Saft. Traditionell werden die Hirschbirnen auch in Dörröfen zu Kletzen getrocknet. Hirschbirnbäume mit ihren hohen Kronen und dicken Stämmen sind für die Region des Pöllauer Tales typisch. Ihr Verschwinden soll durch die Nutzung und Vermarktung der Produkte verhindert werden.

Hirschbirn

Lebenswelt Karger Fels

Am Rabenwaldkogel, unweit von hier wird Talk abgebaut. „Talk“ oder „Speckstein“ gehört zu den weichsten Mineralien, was seine Bearbeitung begünstigt. Künstler erschaffen daraus Skulpturen und  Schmuck. Im Alltag findet Speckstein auch in der Körperpflege Verwendung (wie im Babypuder). Bei anderen Gesteinen schätzt man hingegen die Härte des Materials und so werden im Naturpark Pöllauer Tal auch Steine für Bauzwecke gewonnen. Der karge Fels stellt für viele Lebewesen einen idealen Lebensraum dar. Seltene Moose und die Rentierflechte bilden hier zusammen dichte Polster. Eidechsen nutzen die sonnengewärmten Steine als Energiequelle.

Speckstein

Lebenswelt Wälder und Schluchten

Der Wald ist der Ort aus dem wir kommen – daher zieht es uns häufig dorthin zurück. Manche meinen, dass hier Leib und Seele des Menschen gesunden. Vor allem dann, wenn es an der Zeit ist, Abstand zum Alltag zu gewinnen um den Wald in all´ den Bäumen zu sehen. Naturnahe Mischwälder mit ihren vielfältigen Grüntönen finden sich im Naturpark Pöllauer Tal in den tiefen und mittleren Lagen, auf den Bergen wachsen Fichten und Tannen. Die Buchen steigen auch in die Täler hinab, wo sie zusammen mit Eichen und Föhren gedeihen. In feuchten Schluchten wachsen üppige Farne und Wildkräuter.

Waldkraut

Lebenswelt Wiesen und Moore

Kaum etwas vermittelt so sehr Fülle, ja fast positiv Verschwendung und zugleich Anmut und Entspannung wie das Bild einer Blumenwiese. Die Vielfalt an Farben und Düften ist jedoch nicht für uns vorbereitet. Im Gegenteil – hiermit sollen Insekten wie Wildbienen, Käfer oder Schmetterlinge angelockt werden. Dennoch sind Mensch und Wiese seit jeher ein unzertrennliches Gespann. Nur die jährliche Mahd von Wiesen hindert den Wald sie zu überwachsen. Den Menschen liefern sie dafür Futter fürs Vieh und einen Blumenstrauß für die Liebste. Farben hin, Käfer her – Beziehungen wollen eben gepflegt werden!

Wiesenblumen

Lebenswelt Charakteristische Landschaftselemente

Einst war im Pöllauer Tal nur Wald. Dieser wurde teils gerodet und heute wechseln Wälder mit Wiesen und Äckern. An deren Rändern finden sich lange Hecken und Klaubsteinwälle. Mitunter wurden die Steine auch zu regelmäßigen Mauern aufgeschlichtet. Diese Elemente ziehen als Bänder durch die Landschaft und unterteilen sie in ein Mosaik. Das Holz aus den Hecken, wie das vom Spindelstrauch war einst ein gefragter Werkstoff. Im Herbst sammelte man Brombeeren oder Hagebutten, die Früchte der Rosen. Auch alte, einzeln stehende Linden sind solche Landschaftselemente – sie stehen bevorzugt neben Höfen oder an Wegkreuzungen.

Hagebutte